Die Chinesische Medizin betrachtet den Menschen in seiner Ganzheit und ist nicht wie unsere westliche Medizin in einzelne Fachrichtungen unterteilt. Ihr Anliegen ist es, Krankheiten nicht nur zu heilen, sondern auch der Entstehung schwerer und chronischer Krankheiten vorzubeugen.
Die Akupunktur ist eine seit über 2000 Jahren alte Erfahrungsmedizin. Zu zahlreichen Indikationen gibt es mittlerweile fundierte wissenschaftliche Studien. Auch die WHO hat eine Indikationsliste veröffentlicht. Grundsätzlich gilt: Akupunktur kann heilen, was gestört ist, sie kann aber nicht „reparieren“, was bereits zerstört ist. So kann sie bei einer Gelenkerkrankung (Arthrose) mit Knorpelschädigungen nicht den Verlust des Knorpels rückgängig machen. Sie kann aber die damit einhergehenden Schmerzen an Bändern, Muskeln und im Bereich der Gelenkkapsel deutlich verringern. Durch eine Akupunkturbehandlung schwillt das Gewebe ab, es wird besser durchblutet, Gelenk und Muskulatur werden beweglicher und trainierbarer – der Schmerz lässt nach. Bei der Körperakupunktur werden feine Einmalnadeln in bestimmte Hautpunkte gestochen, was kaum schmerzhaft ist. Viele Akupunkturpunkte befinden sich auf unsichtbaren Energiebahnen, den so genannten Meridianen/Leitbahnen.
Häufig liegen sie aber auch in Haut- und Muskelzonen in der Nähe des Schmerzes oder der erkrankten Organe. Nach dem Verständnis der chinesischen Medizin wird durch den Nadelreiz der Energie (Qi)-Fluss angeregt vorhandene Stauungen gelöst und reguliert. Blockaden und Störungen lösen sich auf. Meist genügen bei akuten Erkrankungen einige wenige Akupunktursitzungen, bei chronischen Krankheiten können aber deutlich mehr Behandlungen notwendig sein – je nach Krankheitsbild und körperlicher Verfassung des Patienten. Manchmal lässt sich die Wirksamkeit der Akupunktur durch ergänzende Maßnahmen verstärken. Besonders wohltuend ist z.B. die Moxibustion, eine spezielle Wärmebehandlung, bei der getrocknetes Beifußkraut über bestimmten Körperbereichen abgebrannt wird, um diese zu erwärmen und so die Energie anzuregen. Auch Schröpfen und Schröpfkopfmassage können die Akupunktur durch den dadurch ausgeübten Reiz auf Reflexzonen, Haut, Faszien und Muskulatur unterstützen. Nach TCM-Lehre werden Muskelverspannungen ge- lindert und innere Organfunktionen angeregt. Bei der Triggerpunktakupunktur werden bestimmte, für Schmerzen verantwortliche Muskelpartien mit der Nadel gereizt, um eine lokale Muskel- und Faszienentspannung zu erzielen. Bei der Ohrakupunktur werden mit besonders feinen Nadeln spezielle Punkte am Ohr stimuliert, die in Beziehung zu den Organen stehen. Auch das seelische Befinden kann über sie beeinflusst werden. Die Ohrakupunktur wird allein oder ergänzend zur Körperakupunktur eingesetzt
Die Schädelakupunktur nach Yamamoto ist eine weitere Mikrosystemakupunktur, welche in unserer Praxis eingesetzt wird.